In Nürnberg und Umgebung arbeiteten in den Kriegsjahren zwischen 1939 und 1945 mindestens 118.000 Ausländer:innen aus 54 Ländern. Nach Schätzungen kamen ca. 5.900 ums Leben, viele wurden auf dem
Nürnberger Südfriedhof beerdigt.
Die Zwangsarbeiter:innen , hauptsächlich aus Russland, der Ukraine, Belgien und Frankreich, waren bei mindestens 150 Firmen beschäftigt und lebten in etwa 100 Zwangsarbeiterlagern, die über das
gesamte Stadtgebiet Nürnbergs verteilt waren.
Auch das Reichsparteitagsgelände selbst hat eine Menge mit Zwangsarbeit zu tun.
Denn woher kamen die Steine für das geplante Stadion? Wer war auf dem Lagergelände untergebracht, das ab 1939 nicht mehr für die Reichsparteitage gebraucht wurde?
Diese Fragen sind auch Themen der Kleingruppen, in denen sich die Teilnehmer:innen anhand ausgewählter Materialien und Quellen intensiver mit dem Thema Zwangsarbeit in Nürnberg beschäftigen
können.
Hier geht es z.B. um die Fragen:
Wer waren eigentlich Zwangsarbeiter:innen (Zivilarbeiter:innen, Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge)? Woher kamen sie und wie kamen sie (freiwillig oder nicht)?
Wie waren die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Nürnberg?
Wo lebten sie in Nürnberg und bei welchen Firmen waren sie beschäftigt?
Wie gingen diese Firmen im Nachhinein mit diesen Arbeiter:innen um (Stichwort Entschädigung)?
Neben Fakten und geschichtlichen Fragestellungen geht es aber natürlich auch um Verantwortung, um Fragen der Mitmenschlichkeit und Menschenwürde und damit auch um die Frage: Wie hätte ich mich
verhalten?
Zielgruppe: Jugendliche ab der 10. Klasse Mittel-, Wirtschafts- und Realschule, Gymnasium und Berufsschule, sowie Auszubildende in technischen und kaufmännischen
Arbeitsbereichen.
Dauer: ca. 5,5 Stunden
Kosten: 3,60 € pro Teilnehmenden + Eintritt in die Interiemsausstellung im Dokumentationszentrum